Logo Ulrike Tyroff
Im Baltikum

Das Baltikum hat uns schon lange interessiert. Im Mai 2007 sind wir mit einer kleinen Reisegruppe von Düsseldorf über Helsinki nach Vilnius geflogen, die Hauptstadt Litauen's.

Vilnius erscheint uns provinziell und kleinstädtisch. Die St. Peter- und Paul-Kirche, die Kathedrale und der Gediminas-Turm sind sehenswert, ebenso der Berg der drei Kreuze. Von dort hat man einen schönen Überblick über die Stadt. Das Universitätsviertel sollte man ebenfalls sehen. Von dort ging es mittags nach Trakai, um die mittelalterliche Burg zu besuchen. Das Wetter war herrlich und die Burganlage eine Augenweide. Nach einer ausführlichen Besichtigung fuhren wir weiter nach Kaunas, das ist die ehemalige Hauptstadt.

Wir haben einen ausführlichen Altstadtrundgang unternommen. Das sehenswerte Rathaus sieht aus wie eine Kirche. Gegenüber haben wir einen Kaffee getrunken und ein "Mahagoni-Kabinett" benutzen dürfen. Diese Toilette war wirklich stilvoll.

Dann ging es nach Klaipeda, ehemals Memel. Die Geschichte ist wechselhaft, die ersten deutschen Kolonisten kamen aus Holstein, Dortmund und Lübeck. Man kann die Hanse-Vergangenheit noch gut erkennen, im Gegensatz zu Vilnius und Kaunas wirkt die Stadt vermögender und offener. Auf einem ausführlichen Rundgang konnten wir auf dem Theaterplatz das Ännchen von Tharau besuchen. Ein netter junger Mann von vielleicht 13 Jahren hat angeboten, das Lied für uns zu singen, was er dann auch sehr schön und mit Hingabe tat.

Heute kommt ein Highlight unserer Reise: die Fahrt zur kurischen Nehrung. Die Überfahrt mit dem Schiff geht zügig, es sind nur 500 m. Auf der Fahrt nach Nida besteigen wir die Hohe Düne, eine der höchsten und längsten Wanderdünen Europa's. Der Blick auf Ostsee und Haff ist grandios. Die verschütteten Dörfer sind durch Holzkreuze markiert. In Nida sehen wir u.a. das Thomas-Mann-Haus, den Kurenfriedhof, die evangelische Kirche, in der bis vor kurzer Zeit auch die Katholiken ihre Gottesdienste abgehalten haben, wunderschöne Gärten und frisch geräucherte Fische. Zurück ging es über den Hexenberg in Joudkrante nach Klaipeda. Die kurische Nehrung hat mich stark an Usedom erinnert.

Heute geht es über den Wallfahrtsort "Berg der Kreuze" in Siauliai nach Lettland. Wir fahren nach Bauska, dort liegt das Schloss Rundale, welches im 18. Jahrhundert durch den Architekten Rastelli (Erbauer des Petersburger Winterpalais) im Auftrage eines Liebhabers der Zarin Anna erbaut wurde. Dieses Schloss ist unbedingt sehenswert und fantastisch restauriert. Auch die Außenanlagen muss man gesehen haben.

Riga - Stadt an der Daugava. Die ehemalige Hansestadt ist eine der schönsten baltischen Städte. Es gibt über 1.000 Jugendstilbauten, mehr als in Wien und viele sind bereits restauriert. Der Domplatz neben dem Rigaer Dom (größte Kirche des Baltikums) lädt zu einer Pause ein, bevor man die Altstadt mit dem Schwarzhäupterhaus, dem Drei-Brüder-Haus, dem Schwedentor usw. ansieht. Nicht vergessen darf man die Rigaer Markthallen, sie sind unbedingt einen Besuch wert. Für Riga braucht man wenigstens 2 Tage, um überhaupt einen kleinen Eindruck zu bekommen.

Am nächsten Tag ging es über die sehr schön restaurierte Bischofsburg Turaida (1214) zum ehemaligen Gutshof Orellem. Bei einer Teepause konnte man sich auf die Weiterfahrt nach Tartu in Estland einstimmen. Tartu ist eine alte Universitätsstadt - die Uni kann besichtigt werden - die man nicht unbedingt sehen muss.

Dann fuhren wir nach Tallinn, die estische Hauptstadt am finnischen Meerbusen. Auch hier ist die Hanse-Vergangenheit deutlich zu sehen. Tallinn hat unzählige alte Häuser, da die Stadt nie in einem Krieg zerstört wurde. Der überwiegende Teil ist bereits restauriert. Etwas außerhalb der Stadt liegt das Freilichtmuseum "Rocca al Mare" mit über 70 ländlichen Gebäuden aus allen Teilen Estland's. Ein Besuch lohnt sich. In Tallinn wird dann der Domberg, die Niguliste-Kirche, die Ordensburg, die Alexander-Newski-Kathedrale, der lange Hermann, die Dicke Margarete, Kiek in de Kök usw. besucht. Der Hafen ist auch in unmittelbarer Nähe. Ein mittelalterliches Abendessen im "Olde Hansa" rundet diesen Tag ab.

Überall im Baltikum haben wir sehr gut (ziemlich deftig) gegessen, die Leute sind kommunikativ und freundlich, viele können deutsch sprechen. Wir hatten einen Bus, der uns durch alle drei Länder fuhr, und eine Hauptreiseleiterin, die uns ebenfalls komplett begleitet hat. Das war sehr schön. Alle Reiseleiter (auch die örtlichen) haben viele Informationen gegeben und gut über Land und Leute erzählt. Die Grenzübergänge waren problemlos, an der lettisch-estischen Grenze wurden alle Devisen (auch Münzen!) in estische Währung getauscht. Die Händler an den Ausflugszielen waren wohltuend zurückhaltend. Wir haben die Reise sehr genossen.



 
Geändert am Friday, 20-Mar-2009 15:01:58 Mitteleuropäische Zeit
 
 
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