Logo Ulrike Tyroff
Auf La Palma

Am 06.11.2009 ging es auf die Kanareninsel La Palma, da diese als ausgesprochenes Wanderparadies gilt. Abends lernten wir unsere Mitwanderer kennen, wie (fast) immer bei der ASI - nur nette Leute. Die Gruppe war insgesamt jünger als gewohnt. Jeden Morgen soll es um 8.30 Uhr losgehen, wir freuen uns.

Heute steht der Süden der Insel auf dem Plan, es geht von Los Canarios über die beiden Vulkane San Antonio und Teneguia zu den Salinen von Fuencaliente, dem südlichsten Zipfel. Die Vulkan-Landschaft ist einzigartig und zum Einlaufen prima. Das Wetter spielt nicht ganz mit, es regnet und stürmt zwischendurch. Aber auch der Sturm kann einige nicht von der Gipfelbesteigung abhalten. (Mich schon!)

Am nächsten Tag muss die vorgesehene Wanderung wegen Regen und Nebel gegen eine andere getauscht werden. Wir fuhren in Richtung El Paso und dann ging es irgendwann zum Kamm des Pico Bejenado. Der Aufstieg war steil, sehr steil. Nach einer Pause (die ich dringend brauchte) wanderten wir den Kamm entlang der Caldera de Taburiente. Auf der anderen Seite ein dichter Kiefernwald, es war schon toll. Der nächste Aufstieg war nicht ganz so lang. Der Abstieg war gut.

Der heutige Tag führt uns durch das größte Biosphärengebiet der Insel, den Lorbeerwald von Los Tilos. Der Aufstieg war wieder sehr steil, überwiegend über Stufen durch Wald, fast schon ein Dschungel. Der Abstieg nach Los Sauces ging durch Regen über rutschige Steine, schon anspruchsvoll. Von Los Sauces aus gingen wir entlang der Küste nach San Andres. Es ist hier sehr fruchtbar, üppige Bananenplantagen, Avocados, Papayas, Granatapfel, Jakaranda, Frangipani (ich dachte, es seien besonders große Oleanderblüten). Danach fuhren wir zur Wallfahrtskirche Las Nieves, in der die älteste und wertvollste Marienstatue der Insel steht. Wieder ein schöner Tag.

Muskelkater! Und damit soll ich heute durch 4 Barrancos (tiefe Schluchten) gehen? Jawohl. Im Norden der Insel starten wir. Wieder sehr steile Auf- und Abstiege durch eine üppige Vegetation (tja, Regenwetter ist Wachstumswetter). Wir wandern danach zum Drachenbaumhain in La Tosca und genießen unterwegs eine schöne Begleitung durch einen kleinen Hund. Heute essen wir (wie immer sehr gut) auf einem Campingplatz.

Wir fahren am Mittwoch auf den höchsten Punkt der Insel, zum Roque de Los Muchachos, der 2.426 m hoch ist. Wir gehen immer am Grat entlang über 5 Gipfel zum Pico de la Cruz. Das Wetter ist traumhaft, der Blick auf die astrophysischen Observatorien, auf den Teide über den Wolken und in die Caldera de Taburiente ist atemberaubend. Die Landschaft ist fantastisch. Am Pico de la Cruz machen wir ein Picknick, bevor wir knapp 1.000 m teilweise durch Kiefernwälder absteigen. Für mich das Highlight der Woche!

Heute wandern wir auf den Birigoyo, auf den wir am zweiten Tag wegen des schlechten Wetters nicht konnten. Über einen alten Paßweg mussten wir (wieder sehr steil) von Pared Vieja durch Heidebuschwald zum felsigen Kamm. Nach einer Pause ging es ziemlich weglos auf den Gipfel des Birigoyo (ich habe mir das letzte Stück geschenkt und fotografiert). Der Birigoyo ist äußerst imposant und sieht toll aus. Der wunderbare Abstieg führte uns überwiegend durch Lavaasche.

Die geführten Wanderungen sind vorbei. Wir gehen heute mal nach Santa Cruz de La Palma. Im Hafen liegt die Navigator of the Seas, eines der größten Kreuzfahrtschiffe der Welt. Das Städtchen ist sehenswert und es gibt schöne kleine Läden. Im La Placeta trinken wir noch einen Kaffee und machen uns auf den Rückweg.

Wir wollen mal vom Hotel aus loswandern und haben uns den Montana de la Brena als Ziel gesetzt. Es ist sehr warm und wir kommen mit unserer Karte und den Wandermarkierungen gut zurecht. Nach 7 km haben wir den Gipfel auf 565 m erreicht und einen schönen Blick über die gesamte Ostküste der Insel. Wir wurden von Hof zu Hof durch die Hunde weiter gereicht. Gemütlich wandern wir zurück zum Hotel.

Aus unserer Gruppe sind noch ein paar Leute da und wir haben gemeinsam eine Calderawanderung gebucht. Es ging mit einem Spezialbus hoch in die Caldera zum Mirador de los Brecitos. Es war eine schreckliche Fahrt, bei der ich Angst um Leib und Leben hatte (eng, schmal und ein flotter Fahrer). Der Abstieg ging über Wege und Pfade ins Flussbett, dem wir folgten. Über große Steine, kleine Steine, viel Wasser, wenig Wasser und über einen Felsrutsch folgten wir dem Barranco de las Angustias, der Schlucht der Todesängste.

Wir sind noch einmal mit diesem Veranstalter auf dem Roque de los Muchachos gewandert und hatten dieses Mal Frost und Nebel dort oben. Es war interessant, mal den Gegensatz zu sehen.

Es stimmt, die Insel ist ein Wanderparadies, für Flachländer wie uns auch schon anspruchsvoll. Wie bei allen Reisen war das ASI-Paket wieder ganz toll. Unser Wanderführer Josef war klasse, die einheimischen Lokale für das Mittagessen gut, es hat alles gepasst.

Im Hotel Taburiente Playa in Los Cancajos lagen Flyer für den Maroparque oberhalb von Santa Cruz aus. Das sollte ein kleiner privater Tiergarten sein. Von einem Besuch möchte ich dringend abraten, es sind wirklich arme Tiere, die in winzigen, völlig verdreckten Verschlägen ohne Futter gehalten werden. Ratten haben wir dort auch gesehen. Man kann nur hoffen, dass sie pleite gehen, wenn niemand mehr kommt. In meiner Beurteilung für die TUI habe ich gebeten, die Flyer zu entfernen. Das ist der einzige Wermutstropfen einer insgesamt sehr schönen Reise.



 
Geändert am Sunday, 04-Apr-2010 14:53:13 Mitteleuropäische Sommerzeit
 
 
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