Im Januar 2005 flogen wir für eine Woche zum Wandern nach Madeira. Nach der Ankunft in Funchal fuhren wir durch unzählige Tunnel in den Westen der Insel, nach Prazeres.
Dort wohnten wir direkt an der Steilküste hoch über dem Meer im Hotel Jardim Atlantico, einem wunderschönen Haus. Hier lernten wir auch unsere Mitwanderer kennen; eine
schöne Gruppe, alles nette Leute.
Am ersten Morgen ging es entlang der Levada do Calheta, vorbei an Eukalyptus, Kastanien, Lorbeer und Föhren. Der Weg ist teilweise sehr schmal und fällt steil in's Tal
ab. Balancierkünste sind gefragt.
Am nächsten Tag folgten wir von Fontes zunächst dem Forstweg in Richtung Gipfel Chao dos Terreiros. Zuletzt war es nur ein Ziegenpfad. Unterwegs konnten wir den Blick
auf Ribeira Brava und Serra de Agua genießen. Oben angekommen, geht die Sicht auf die Paul da Serra Ebene und die Gipfel der Desertas, es sieht aus, wie in den Alpen.
Der Abstieg ging durch wunderschönen Ginster und alte Wälder. An diesem Tag hatten wir alles: Regen, Sonne, Wind.
Heute gibt es eine leichte Wanderung entlang der Levada Ribeira da Janela u.a. durch zwei Tunnel (Taschenlampen! und Bücken nicht vergessen) in ein urwüchsiges Tal. Wir befinden uns im Regenwald in
einer einzigartigen Vegetation. Danach besuchen wir den Leuchtturm Ponta do Pargo am westlichsten Punkt der Insel sowie Porto Moniz mit einem Schwimmbad direkt im Meer.
Heute geht es über einen Verbindungsweg von Ribeira Brava ins Bergdorf Ribeira Funda. Der Höhenunterschied beträgt 500 m, wobei 450 m über Stufen unterschiedlichster
Höhe gehen. Oben angekommen (nach einer Pause unterwegs), geht es über einen schmalen Weg durch Terrassenfelder und entlang der Levada Nova Norte zum Dorf Boa Morte und weiter bergab durch blühende
Gärten zum Aussichtspunkt Miradouro.
Diese Wanderung war anstrengend, umsomehr das Erstaunen, keinen Muskelkater bekommen zu haben.
Wegen des Wetters (wir hatten fast jeden Tag alle vier Jahreszeiten) konnten wir nicht alle Wanderungen nach Plan unternehmen, unser Wanderführer Hermann hat aber schönen Ersatz gefunden.
Den kleinen Ort Prazeres kann man gut nach einer Wanderung erkunden. Viele Häuser haben an den Ecken der Dächer Tonköpfe oder Figuren. Sehr empfehlenswert ist eine Teepause
im Garten des Pastor's. Die Produkte kann man auch kaufen. Direkt an unserem Hotel verläuft der Wanderweg nach Paul do Mar. Es geht 500 m durch eine sehr schöne Landschaft hinunter (und wieder hinauf).
Wir haben außerdem das Cabo Girao besucht, das zweithöchste Kap Europa's.
Die Wege entlang der Levadas sind eben, jedoch teilweise sehr schmal und man muss schon mal auf den Kanten balancieren. Sie fallen häufig (ungesichert) steil ab. Trittsicher
und schwindelfrei sollte man schon sein.